Gründung der Sektion
Die Sektion Hochland wurde am 23.12.1902 in München gegründet. Offenbar war den damaligen Gründungsmitgliedern Weihnachtsstress noch völlig fremd. Jedenfalls entwickelte sich eine lebendige Sektion mit zahlreichen Höhepunkten. Das besondere Datum der Sektionsgründung wird traditionell auch heute noch fast jedes Jahr gefeiert.
Die Vorgeschichte zur Sektionsgründung
(Von Alois Mittermaier)
Im Jahr 1862 wird in Wien der Österreichische Alpenverein (ÖAV) und 1869 in München der Deutsche Alpenverein (DAV) gegründet. Beide Vereine schließen sich 1873 zum Deutsch Österreichischen Alpenverein (DÖAV) zusammen. Im Jahr 1869 wird auch die Sektion München gegründet, die sich gut entwickelt und schnell die größte Sektion des Alpenvereins und die einzige in München ist.
Bereits vor dem 25jährigen Sektionsjubiläum kommt in der Sektion München der Gedanke auf, ein Gipfelhaus auf der Zugspitze zu errichten. Ein Spendenaufruf, der Überschuss von 1000 Mark aus der mit großem Glanz und Festgepräge begangenen Festveranstaltung und sonstige Sammlungen ergeben den finanziellen Grundstock „für ein Münchnerhaus auf der Zugspitze“. In der Generalversammlung am 11. Dezember 1895 wird über den Bau entschieden. In der Versammlung wird zwischen den Befürwortern und den Gegnern heftig gestritten. Als sich die Mehrheit für die Errichtung des Gipfelhauses ausspricht, sehen die Gegner keine Basis mehr, in der Sektion München zu bleiben. Sie wollen einen Verein gründen, in dem die „Bergsteiger das Wort haben sollen“.
So treffen sich dann am 27. Dezember 1895 etwa 70 Männer, um die Sektion Bayerland zu gründen. Zu den Gründungsmitgliedern zählen die späteren Hochländer Georg Fellner, Friedrich Karl Pfaff, Rudolf Reschreiter und Fritz Tersch. Die Sektion Bayerland wird bald von der Entwicklung eingeholt, denn der honorige Fabrikant Leo Meiler erbaut im Wettersteingebirge zwischen Dreitorspitze und Musterstein ein Unterkunftshaus und schenkt es am 11. September 1898 der Sektion. Nun haben die Bayerländer, die nichts mit Hütten zu tun haben wollten, doch eine Hütte.
Die Sektion Bayerland wächst schnell und erreicht 1902 die stolze Zahl von 682 Mitgliedern. Das Hauptaugenmerk der Sektion ist weiterhin dem aktiven Bergsteigen gewidmet. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die Generalversammlung am 17. Dezember 1902 die Abgabe des Tourenberichts obligatorisch macht, „um die Spreu vom Weizen zu trennen“. Rund 200 Mitglieder sind mit dieser Verpflichtung nicht einverstanden und verlassen die Sektion. Schon am 23. Dezember 1902 gründen 72 ehemalige Bayerländer mit weiteren Herren die Sektion Hochland.