Roger Bouc (München)
Ausgelöst durch eine TV-Dokumentation über den Appalachian Trail entschließe ich mich, eine einjährige Auszeit zu nehmen, ein paar Monate zu reisen und als Höhepunkt den 3.500 km langen AT, die Mutter aller Fernwanderwege im Osten der USA, zu bezwingen - ausnahmslos zu Fuß und ohne jemals zuvor auf einer Wanderung im Zelt übernachtet oder mir mit einem Gaskocher warmes Essen zubereitet zu haben.
Die einzig nennenswerten Vorbereitungen waren die Besuche vieler Outdoor-Läden, eine Alpenüberquerung auf dem E5 und das probeweise Aufstellen eines uralten, fast vergessenen Aldi-Zeltes.
Auf meinem viereinhalbmonatigen und v. a. anfangs schwer bepackten Fußmarsch durch die Wälder des Appalachen-Gebirges kämpfe ich nicht nur gegen die vier Jahreszeiten, widrigste Wetterbedingungen, den natürlichen Lebensraum von großen Säuge- und Raubtieren und verstandraubenden Insekten an, sondern auch gegen den "hiker hunger", das nimmersatte Hungergefühl des Fernwanderes und die erstaunliche Fähigkeit, unglaubliche Mengen essen und dennoch abnehmen zu können.
Begleiten Sie mich auf meinem ebenso entbehrungs- wie erfahrungsreichen "AT thru-hike", dem im wahrsten Sinne des Wortes längsten Abenteuer meines Lebens.